Sanierung Altstadthaus Wohn- und Geschäftshaus, Thun

Geschichtliches

Das Wohnhaus wurde wohl in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut. Typische Merkmale aus der spätgotischen Bauepoche zieren den Massivbau mit Fachwerkaufstockung. Das Gebäude war einst ein Doppelhaus mit dem Nebengebäude Nr. 69. Sichtbar durch den gemeinsamen Dachstuhl der beiden Gebäude. Die Fassade wurde um 1920 saniert. Die Fenster wurden vergrössert und der alte Verputz der  Fassade wurde durch einen zeittypisch, spätgotischen besen- Wurfverputz ersetzt.¹

Vorwort

Das Gebäude wurde bis Mitte der 90-er Jahre als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Durch die geringe Breite von vier Metern hatte die Liegenschaft damals kein separates Treppenhaus. Um vom Erdgeschoss in das oberste Geschoss zu gelangen, musste man alle Wohn- und Gewerbeflächen durchqueren. Ab der Mitte der Liegenschaft gibt es keine Heizung und keine funktionierende Elektro- und Sanitäranlagen.

Dank den Zukauf der Liegenschaft Nr. 71 durch den Eigentümer der Liegenschaft Nr. 73 konnte ein optimales Umbaukonzept entwickelt werden. Die zuvor fehlende Erschliessung kann nun Dank einem internen Zusammenschluss der beiden Liegenschaften ermöglicht werden. Gezielte Wanddurchbrüche in die Natursteinmauern werden in Absprache und Zusammenarbeit mit dem Archäologischendienst und der kantonalen Denkmalpflege ausgebrochen. Dies ermöglicht, dass die Liegenschaft Nr. 71 über das Treppenhaus der Liegenschaft Nr. 73 erschlossen werden kann. Das Ziel dabei die vorhandenen Geschäfts- und Wohnflächen nicht zu verkleinern ist damit gewährleistet.

Umbau

Mit der Zusammenarbeit der kantonalen Denkmalpflege wird die Gebäudehülle den heutigen Normen und Vorschriften entsprechend saniert. Die Fassade wird aufgefrischt, neu gestrichen und die alten Fenster durch neue 3-IV Holzfenster ersetzt. Die Absturzsicherung wird durch antike aufgefrischte anthrazitfarbige Stahlgeländer gewährleistet. Die oberste Wohnung erhält im Steildachbereich ein neues Lamellendachflächenfenster. Darüber wird die bestehende kleine Terrasse abgebrochen und die Fassade um zwei Meter nach Aussen versetzt. Dadurch kann eine grosszügige Küche mit Essbereich erstellt werden. Über dem Ess- und Küchenbereich befindet sich die Dachterrasse welche durch die Fassadenversetzung auch an Grösse gewinnt. Über den innenliegenden Aufstieg aus der Küche kann die Dachterrasse erreicht werden. Der Küchen- Essraum samt Dachterrassenaufstieg wird mit doppelfalz Kupferblech als Kubus eingefasst. In der Küche und auf der Dachterrasse wird ein filigranes neues anthrazitfarbiges Staketen-Stahlgeländer erstellt welches einen fantastischen Blick über die Berner Alpen und auf den Thunersee zulässt.

Sämtliche Nasszellen, Elektroanlagen sowie die Heizungsanlage werden zeitgemäss umgebaut. Die bestehende Ölheizung der Liegenschaft Nr.73 wurde durch eine neue Gasheizung ersetzt und dient nun auch für die Liegenschaft Nr.71 zur Warmwasser- und Heizungsnutzung.

Quellen | ¹Kantonale Denkmalpflege

Objektdaten

Standort obere Hauptgasse 71, Thun

Nutzung Wohnen Gewerbe

Bauherrschaft Privat

 

Unternehmer

HLKS-Ingenieur Müller + Hänni AG, Gwatt

Elektroingenieur Elektro Jost AG, Belp

Baumeister und Holzbauer Oester Holz GmbH, Adelboden

Fensterbauer Bärtschi Fenster AG, Heimberg

Unterlagsböden, Gipserarbeiten und Plattenarbeiten Gipserei Plattenarbeiten GmbH, Adelboden

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